Sonntag, 13. November 2011

der sonntag gehört der kunst...

und wieder eine ganz grosse freude...in diesem bild so viel frieden und offenes zu sehen
...danke Sven...mit grosser freude bild drei...




Stuttgart 21 hat Deutschland verändert. Der Widerstand gegen das Bahnprojekt ist nicht nur Symbol einer neuen deutschen Protestkultur geworden sondern macht auch deutlich, wie sich die Gesellschaft und ihr Selbstverständnis einschneidend verändert hat. Sind in den 70er, 80er und 90er-Jahren eher gesellschaftliche Randgruppen auf die Straße gegangen, die dem politisch linken oder ökologischen Lager zuzuordnen waren, so hat sich dies spätestens seit Stuttgart 21 geändert. Die Protestbewegung zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten und immer mehr Protestierer kommen aus der bürgerlichen Mitte der Gesellschaft. Der Protest gegen das Bahnprojekt zeigt zum einen die große Distanz zwischen etablierter Politik und dem Volk und ist Zeichen der Unzufriedenheit der Bürger mit der Politik der Parteien. Fragen wie "Wer regiert die Stadt auf welcher Grundlage und auf welche Weise? Wem gehört die Stadt?" und "Wer bestimmt über zukünftige Entwicklungen einer Stadt?" beschäftigen die Bürger. Der Fotograf Sven Scholz hat sich intensiv mit der Protestbewegung und dem Widerstand auseinandergesetzt. Von Anfang an begleitete er die Protestbewegung in Stuttgart und dokumentierte die Entwicklung des Stuttgart 21 Projekts. Beginnend mit den regelmäßigen friedlichen Montagsdemonstrationen Anfang des Jahres, über die Errichtung des Bauzauns im August, um den Abriss des nördlichen Bahnhofsflügels zu sichern, die zahlreichen Großdemonstrationen und Polizeieinsätze, bis zum umstrittenen Polizeieinsatz mit Wasserwerfern, Pfefferspray und zahlreichen Verletzten Ende September und zur Fällung der ersten Bäume im Schlossgarten hat Sven Scholz mit seiner Leica Szenen dokumentiert, die den Betrachter zutiefst berühren.

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